Participatory Urban Governance in South Africa

 

Mitwirkungsmöglichkeiten für Bürger*innen in der Stadtentwicklung und der lokalen Politik war ein zentrales Versprechen der ersten demokratischen Regierung Südafrikas. Trotz der Bemühungen, die Zivilgesellschaft auf lokaler Ebene miteinzubinden, bleiben Raum- und Sozialplanung weitgehend staatlich gelenkt und bis heute bestehen verschiedenste Problematiken bei der Umsetzung von partizipativen Prozessen. In diesem Projekt untersuchen wir politische Partizipation in Südafrika aus der Perspektive der Bevölkerung.


Der Übergang zur Demokratie in Südafrika im Jahr 1994 brachte die Verpflichtung der Regierung mit sich, soziale Ungleichheiten der Vergangenheit zu reduzieren. Die fortschrittliche neue Verfassung bildet die Grundlage für eine partizipative lokale Demokratie, die darauf abzielt, Bürger*innen zu befähigen sich in lokaler Planung und Politik einzubringen - besonders diejenigen, die unter dem Apartheidregime der Vergangenheit ausgeschlossen waren. Diese Dezentralisierung führte dazu, dass auf lokaler Ebene eine Vielfalt von partizipativen Verfahren eingeführt und umgesetzt wurden.


Trotz verschiedenster Anstrengungen sind die Ungleichheiten in post-Apartheid Südafrika weiter gewachsen und Raum- und Sozialplanung sind bis heute weitgehend staatlich gesteuert. Die partizipativen Prozesse erfüllen nicht, was sie erreichen sollten. Das Versprechen - und Scheitern - der staatlich gesteuerten partizipativen Verfahren in Südafrika in lokaler Planung und Politik ist Gegenstand vieler Forschungsarbeiten. Mit diesem Projekt tragen wir zu dieser reichhaltigen Literatur bei, indem wir die Perspektive der Zivilbevölkerung einbringen; eine Perspektive, die bisher relativ wenig beachtet wurde.


Diese Forschung trägt somit zu einem nuancierten Verständnis von Partizipation bei, indem sie Bürger*innen zum Dialog einlädt und sie nach ihren Präferenzen und Erwartungen bezüglich Mitwirkung in lokaler Planung und Politik fragt. Wir verfolgen einen sequenziellen Multi-Methoden-Ansatz, der ein Umfrageexperiment mit Leitfadeninterviews kombiniert. Dieser Ansatz leistet einen Beitrag zu einem differenzierteren Verständnis von Partizipation und einem Diskurs über ausgewogene lokale Politikmassnahmen, welche besser an die unterschiedlichen Präferenzen, Bedürfnisse und Fähigkeiten von Bürger*innen angepasst sind.


 

Unequal Scenes - Urban Participatory Governance in South Africa
Copyright: © Johnny Miller/Millefoto: https://www.instagram.com/johnny_miller_photography/
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